In Ungarn stehen die zeichen auf Sturm: Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Landes auf Ramschniveau herabgestuft. "Vorbeugend" hat man jetzt IWF und EU um Hilfe gebeten.
Die US-Ratingagentur Moody's hat Ungarns Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau herabgestuft. Ungarische Staatsanleihen wurden von der Note Baa3 um eine Stufe auf Ba1 herabgesetzt, teilte Moody's mit. Die Agentur begründete den Schritt mit anhaltenden Zweifeln an der Fähigkeit des Landes, seine Finanzen nachhaltig in Ordnung zu bringen. Der Ausblick bleibe "negativ".
Erst vor wenigen Tagen hatte Ungarn den Internationalen Währungsfonds und die EU-Kommission um finanzielle Unterstützung im Kampf gegen die Finanzkrise gebeten. Die ungarische Regierung betonte dabei, dass die Ersuchen um Hilfe "vorbeugend" seien. Durch die Hilfeersuchen können IWF und EU nun offizielle Verhandlungen mit Budapest über eine Unterstützung aufnehmen. Ungarn gehört der Europäischen Union an, ist aber nicht Mitglied der Eurozone.
Ungarn seit Wochen unter Druck
Das Land steht an den Finanzmärkten seit Wochen unter Druck. Die konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban versicherte mehrfach, dass sie die Neuverschuldung unter drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken wolle. Zudem verwies sie darauf, dass die Gesamtverschuldung des Landes im vergangenen Jahr von 81 auf 73 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesenkt worden sei.