Zweifel an der Kreditwürdigkeit der USA: Die Ratingagentur Fitch bemängelt, dass das Land bei der Haushaltskonsolidierung nicht vorankommt. Ungarn wurde jetzt auf Ramschniveau herabgestuft.
Die Ratingagentur Fitch hat ihren negativen Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA unterstrichen und einen glaubhaften Plan zur Eindämmung des Staatsdefizits angemahnt. Die hohe und weiter steigende öffentliche Verschuldung in den USA stehe nicht im Einklang mit der Topbonität, heißt es in einem am Mittwoch aktualisierten Bericht der Agentur zur finanzpolitischen Entwicklung in den USA. Ohne eine überzeugende Strategie Washingtons zum Defizitabbau sei eine Herabstufung bis Ende 2013 wahrscheinlich.
Bereits Ende November hatte Fitch damit gedroht, der weltgrößten Volkswirtschaft die Topnote "AAA" 2013 abzuerkennen, nachdem Verhandlungen eines Kongressausschusses über Einsparungen in Höhe von 1,2 Billionen Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren gescheitert waren.
Ungarn auf Ramschniveau
Durch das Verschieben schwieriger Entscheidungen zu Steuern und Ausgaben auf eine Zeit nach den Kongress- und Präsidentschaftswahlen würden die Herausforderungen an Ausmaß und Tempo des notwendigen Defizitabbaus nur noch größer, warnte Fitch. Anfang August hatte bereits die Ratingagentur Standard & Poor's den USA die Bestnote "AAA" entzogen und die Kreditwürdigkeit auf die zweitbeste Bewertung "AA+" herabgestuft.
S&P senkte am Mittwoch die Kreditwürdigkeit Ungarns auf Ramschniveau und beließ den Ausblick auf "Negativ". Die langfristige Bewertung wurde von "BBB-" auf "BB+" herabgestuft, die kurzfristige von "A-3" auf "B". S&P begründete den Schritt mit einer abnehmenden Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen in dem Land, die das Umfeld für Investoren belaste. Dies habe negative Auswirkungen auf die mittelfristigen Wachstumsaussichten Ungarns. Zudem sei auch die schwächere Verfassung der Weltwirtschaft schlecht für Ungarns Kreditwürdigkeit.